Zwei Sichtweisen - zwei Realitäten

10/25/20223 min read

Warum treffen manche Menschen mutige Finanzentscheidungen, während andere ständig auf Sicherheit bedacht sind – selbst wenn sie sich mehr leisten könnten? Warum investieren manche in sich selbst und ihre Zukunft, während andere lieber sparen „für schlechte Zeiten“?

Die Antwort liegt oft nicht in den äußeren Umständen, sondern in der inneren Haltung: dem eigenen Money Mindset. Genauer gesagt – in der Frage: Denkst du in Knappheit oder in Fülle?

In diesem Artikel schauen wir uns die beiden zentralen Denkweisen an, die unser finanzielles Verhalten maßgeblich beeinflussen: das Scarcity-Mindset und das Abundance-Mindset.

closeup photo of two gray stones on sand
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Das Scarcity Mindset

Das Scarcity Mindset (Mangel-Mindset) ist geprägt von der tiefen Überzeugung, dass nicht genug da ist – sei es Geld, Chancen, Sicherheit oder Erfolg. Menschen mit dieser Denkweise glauben oft:

  • „Ich muss hart arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen.“

  • „Andere sind erfolgreicher, weil sie mehr Glück hatten.“

  • „Ich darf mir nichts leisten, sonst fehlt es mir später.“

Diese Gedanken wirken sich auf verschiedenste Bereiche aus – vom Konsumverhalten über Investitionen bis hin zur Karriere. Das Ergebnis? Vorsicht, Verzicht, Selbstsabotage.

➡️ Scarcity denkt in Begrenzung.
Es blockiert Wachstum, weil es davon ausgeht, dass Erfolg eine knappe Ressource ist – und nicht multiplizierbar.

Das Abundance Mindset und was es verändert

Das Abundance Mindset (Fülle-Mindset) basiert auf der inneren Überzeugung, dass genug für alle da ist – und dass persönlicher Wohlstand möglich ist, ohne dass andere verlieren müssen. Typische Glaubenssätze sind:

  • „Geld ist ein Werkzeug – ich kann lernen, damit gut umzugehen.“

  • „Wenn ich investiere, wächst mein Potenzial.“

  • „Ich darf verdienen, was ich wert bin – und das mit gutem Gewissen.“


➡️ Abundance denkt in Möglichkeiten.

Es erlaubt dir, Chancen zu erkennen, mutige Entscheidungen zu treffen und langfristig zu wachsen – finanziell, beruflich und persönlich.

Wie beeinflusst dein Mindset deine finanziellen Entscheidungen?

Die Denkweise, mit der du durch die Welt gehst, formt nicht nur deine Gedanken – sie prägt auch dein Verhalten.
Hier siehst du, wie sich ein Mangel- und ein Fülle-Mindset konkret unterscheiden – in typischen Finanzsituationen:

1. Sparen

  • Scarcity-Mindset: „Ich muss jeden Cent festhalten – man weiß nie.“
    → Angst vor Verlust führt dazu, dass Geld gehortet, aber nicht sinnvoll eingesetzt wird.

  • Abundance-Mindset: „Ich spare bewusst und investiere klug in meine Zukunft.“
    → Sparen geschieht mit Strategie – als Teil eines Plans für Sicherheit und Wachstum.

2. Investieren

  • Scarcity-Mindset: „Zu riskant – ich könnte alles verlieren.“
    → Chancen bleiben ungenutzt aus Angst vor dem Unbekannten.

  • Abundance-Mindset: „Ich informiere mich und nutze Chancen für Wachstum.“
    → Bildung ersetzt Angst. Investitionen werden bewusst gewählt und langfristig gedacht.


3. Karriere

  • Scarcity-Mindset: „Ich bleibe lieber im sicheren Job – auch wenn ich unglücklich bin.“
    → Sicherheit wird höher bewertet als persönliche Entwicklung oder Erfüllung.

  • Abundance-Mindset: „Ich baue mir etwas auf, das zu mir passt und Potenzial hat.“
    → Selbstvertrauen und Zukunftsdenken motivieren dazu, neue Wege zu gehen.


4. Geld verdienen

  • Scarcity-Mindset: „Es gibt nicht genug – ich kämpfe um meinen Teil.“
    → Konkurrenzdenken dominiert. Geld wird als etwas Hart umkämpftes erlebt.

  • Abundance-Mindset: „Ich finde kreative Wege, Wert zu schaffen und fair bezahlt zu werden.“
    → Wertschöpfung steht im Vordergrund. Erfolg wird als teilbar und gestaltbar gesehen.

rock balancing
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Typische Anzeichen für ein Scarcity-Mindset

  • Du fühlst dich schuldig, wenn du Geld ausgibst – auch für Notwendiges.

  • Du hast Angst, über Geld zu sprechen – vor allem über dein Gehalt oder

    Investitionen.

  • Du vergleichst dich häufig mit anderen und fühlst dich „weniger wert“.

  • Du glaubst, finanzieller Erfolg sei Glück oder Zufall.


Merkmale eines Abundance-Mindsets

  • Du siehst Geld als Werkzeug – nicht als Bedrohung.

  • Du investierst bewusst in dich selbst (z. B. Bildung, Gesundheit, Zeit).

  • Du kannst großzügig sein, ohne Angst vor Mangel.

  • Du siehst Herausforderungen als Chancen zur Weiterentwicklung.

Wie du den Weg vom Scarcity zum Abundance Mindset gehst

Veränderung beginnt mit Bewusstsein – und braucht regelmäßige Übung. Hier ein paar konkrete Schritte:

  1. Beobachte deine Denkmuster:
    Notiere dir eine Woche lang spontan Gedanken, die du im Umgang mit Geld hast. Wie oft denkst du in Mangel – und wie oft in Fülle?

  2. Stelle limitierende Glaubenssätze infrage:
    „Ich bin nicht gut mit Geld“ – stimmt das wirklich? Oder war das einfach nur eine alte Story, die du übernommen hast?

  3. Füttere dein Unterbewusstsein mit neuen Impulsen:
    Bücher, Podcasts, Affirmationen – je öfter du Fülle denkst, desto realer wird sie für dich.

  4. Feiere kleine Erfolge:
    Jede bewusste Entscheidung, jeder Schritt in Richtung Investition, Sparziel oder Gehaltsverhandlung stärkt dein neues Mindset.

  5. Umgib dich mit Menschen, die Fülle leben:
    Austausch inspiriert. Du wirst merken: Es gibt viele Wege, finanziell zu wachsen – und keiner muss dabei verlieren.

Fazit – Deine innere Haltung entscheidet

Scarcity oder Abundance? Du wählst – jeden Tag, mit jeder Entscheidung.

Dein finanzielles Verhalten ist nicht einfach „so wie du bist“ – es ist gelernt. Und was du gelernt hast, kannst du auch wieder verlernen. Ein Fülle-Mindset macht dich nicht nur finanziell freier, sondern stärkt auch dein Selbstvertrauen und deine Selbstwirksamkeit.

Wohlstand beginnt nicht auf deinem Konto – sondern in deinem Kopf.

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